Gugelhupf ist für mich so typisch österreichisch, daß ich Heimweh krieg' während ich das Wort schreib'. Und ganz speziell Mohngugelhupf. Aber ich denk' dafür gibt es eine Erklärung: stell' Dir vor, Du reist für einen Besuch nach Österreich zu Deiner Schwester, auch bekannt als 'Kuchen und Dessert Königin' (und Süße Knödel- und Textil Königin, aber das ist eine andere Geschichte...). Das Haus bereits voll mit Familie, bist Du in einer nahegelegenen Pension gebucht. Sie schickt Dich mit einer großen Tasche(?) auf den Weg. Im Zimmer angekommen, enthüllt besagte Tasche: eine Espresso Maschine, Kaffee, Zucker, Kaffeetassen, Löffel, Dessertteller, Servietten - und: den köstlichsten aller Mini-Mohngugelhupfs - mit Tortenspitze und allem Schnickschnack! "Für ein frühes Frühstück", hatte sie gesagt, "bevor ihr rüberkommt". Ja, das ist meine Schwester... :-)
Gugelhüpfer gibt es in vielen verschiedenen Formen, Versionen und Geschmacksrichtungen. Einer davon ist der berühmte Marmorgugelhupf, eine marmorierte Version aus hellem und dunklem Kakaoteig. Aber alle haben eines gemeinsam: sie werden in einer Gugelhupfform gebacken. Diese spezielle Form wurde wohl als erstes in Österreich, Deutschland und der Schweiz verwendet, und ist generell höher und hutförmiger als die Bundt Form, die Amerikanische Version, und sieht gewöhnlich so ähnlich aus wie die im Bild unten.
Obwohl, original beschrieb das Wort 'Gugelhup wohl eher die Art von Kuchen, und nicht die Form in der er gebacken wurde. Laut Wikipedia war es ein Germkuchen mit Rosinen, wobei 'Gugel' = altdeutsches Wort für 'Kapuze', die Rundung des Kuchens beschreibt, und 'hupf' von 'hüpfen', die Wirkung der Germ, die ihn beim Backen fast aus der Form hüpfen läßt. Die Formen selber waren wohl so ähnlich wie die vom heutigen Gugelhupf, aber nicht unbedingt dieselben. Heutzutage, zumindest in Österreich, wird praktisch jeder Kuchen der in einer Gugelhupfform gebacken wird, Gugelhupf genannt, Germ oder nicht Germ - außer dem Kärntner Reindling. Der heißt nach wie vor Reindling. Aber zu dem ein andermal. Es gibt wundervolle alte Gugelhupf Formen aus Keramik und Metall, glasiert und bemalt, die sich auch bestens als Wanddekoration eignen. Ich besitz' keine solche, hab' mir aber unlängst eine Silikonform zugelegt, als Ersatz für meine weniger antike, sondern nur alte, Form, und die ist super, da es manchmal mit einer Keramik oder Metall Form eine Frage von Glück ist, ob der fertig gebackene Gugelhupf in einem Stück und unversehens heraushupfen will - nun, so nicht mehr! Aber auf jeden Fall die Form mit reichlich Butter ausstreichen und Mehl bestäuben, um so zu vermeiden daß der Gugelhupf hängen bleibt.
Für manche Gugelhupfs werden Mandelscheibchen für zusätzlichen Knusper in die Form gestreut bevor dieselbe gefüllt wird, wie zum Beispiel bei diesem Geburtstags 'Grand Gugelhupf' den ich einmal in Wien erhalten hab'. Ja... mehr Heimweh... Hmmm, muss unbedingt die 'Kuchen und Dessert Königin' zum Nachmachen herausfordern! :-)
Rezeptquelle: von Margit, auch bekannt als: 'Kuchen und Dessert Königin'
Macht 1 Gugelhupf, ca. 16 Stück:
60g Staubzucker
8 Eier, getrennt, auf Zimmertemperatur
180g Kristallzucker
300g Mohn, fein gemahlen
150g Walnüsse, gerieben
1 TL Vanille Extract, oder 1 Packerl Vanillezucker
1 Prise Salz
¼-½ TL Zimt
Weiche Butter und Mehl für die Form
Kristallzucker zum Bestreuen
Staubzucker zum Servieren
Außerdem: eine Gugelhupf Form, ca. 22 cm Durchmesser, 11 cm hoch - man kann natürlich auch eine Bundt oder andere Form verwenden, dann ist es halt nur kein Gugelhupf ;-)
Backrohr auf 150°C HL (170°C OH/UH) vorheizen. Die Form gut mit weicher Butter ausstreichen und mit Mehl bestäuben, dann über der Küchenspüle wenden und überflüssiges Mehl ausklopfen. Mohn, falls noch nötig, in der Kaffeemühle mahlen, Walnüsse reiben.
Butter, Staubzucker, Vanille, Salz und Zimt gut verrühren bis die Masse hell und fluffig ist, dabei hin und wieder die Schüssel mit der Teigkarte runterschaben damit aller Teig gut mitgerührt wird.
Die Eier in zwei Schüsseln trennen (Eiklar in eine ziemlich große Rührschüssel geben). Die Eidotter, einen nach dem anderen, zur Buttermischung geben, dabei nach jedem Dotter gut rühren, um so zu verhindern daß die Masse gerinnt.
Eiklar zu Schnee schlagen bis sie wie Badeschaum aussehen, dann den Kristallzucker langsam einrieseln lassen und weiterrühren bis ein steifer, jedoch glänzender Schnee entsteht.
⅓ vom Einschnee zur Buttermasse geben und gut unterrühren. Den restlichen Einschnee sowie geriebenen Mohn und Nüsse hinzugeben, dann mit einer Teigkarte vorsichtig unterheben. Dabei aufpassen daß nicht zu viel Luft ausgerührt wird.
Die Mischung in die vorbereitete Gugelhupfform leeren, dann die Oberfläche mit der Teigspachtel glattstreichen.
Im vorgeheizten Rohr auf unterster Backschiene ca. 50-70 Minuten backen, oder bis ein Holzstäbchen sauber rauskommt. Gugelhupf aus dem Ofen nehmen und sofort die Oberfläche mit Kristallzucker bestreuen. Gugelhupf auf einen Teller stürzen und in der Form auskühlen lassen. Mit Staubzucker bestreut servieren. Mohngugelhupf hält sich im Kühlschrank einige Tage.
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ÖSTERREICHISCHER MOHNGUGELHUPF
Macht 1 Gugelhupf, ca. 16 Stück:
200g Butter, auf Zimmertemperatur
60g Staubzucker
8 Eier, getrennt, auf Zimmertemperatur
180g Kristallzucker
300g Mohn, fein gemahlen
150g Walnüsse, gerieben
1 TL Vanille Extract, oder 1 Packerl Vanillezucker
1 Prise Salz
¼-½ TL Zimt
Weiche Butter und Mehl für die Form
Kristallzucker zum Bestreuen
Staubzucker zum Servieren
Außerdem: eine Gugelhupf Form, ca. 22 cm Durchmesser, 11 cm hoch - man kann natürlich auch eine Bundt oder andere Form verwenden, dann ist es halt nur kein Gugelhupf ;-)
1) Backrohr auf 150°C HL (170°C OH/UH) vorheizen.
2) Die Form gut mit weicher Butter ausstreichen und mit Mehl bestäuben, dann über der Küchenspüle wenden und überflüssiges Mehl ausklopfen.
3) Zutaten vorbereiten: Mohn, falls noch nötig, in der Kaffeemühle mahlen, Walnüsse reiben.
4) Butter, Staubzucker, Vanille, Salz und Zimt gut verrühren bis die Masse hell und fluffig ist, dabei hin und wieder die Schüssel mit der Teigkarte runterschaben damit aller Teig gut mitgerührt wird.
5) Dotter hinzufügen: Die Eier in zwei Schüsseln trennen (Eiklar in eine ziemlich große Rührschüssel geben). Die Eidotter, einen nach dem anderen, zur Buttermischung geben, dabei nach jedem Dotter gut rühren, um so zu verhindern daß die Masse gerinnt.
6) Beat egg whites and sugar to stiff peaks: Eiklar zu Schnee schlagen bis sie wie Badeschaum aussehen, dann den Kristallzucker langsam einrieseln lassen und weiterrühren bis ein steifer, jedoch glänzender Schnee entsteht.
7) Alle Zutaten unterheben: ⅓ vom Einschnee zur Buttermasse geben und gut unterrühren. Den restlichen Einschnee sowie geriebenen Mohn und Nüsse hinzugeben, dann mit einer Teigkarte vorsichtig unterheben. Dabei aufpassen daß nicht zu viel Luft ausgerührt wird.
8) Die Mischung in die vorbereitete Gugelhupfform leeren, dann die Oberfläche mit der Teigspachtel glattstreichen.
9) Backen: Im vorgeheizten Rohr auf unterster Backschiene ca. 50-70 Minuten backen, oder bis ein Holzstäbchen sauber rauskommt.
10) Mit Zucker bestreuen und auskühlen lassen: Gugelhupf aus dem Ofen nehmen und sofort die Oberfläche mit Kristallzucker bestreuen. Gugelhupf auf einen Teller stürzen und in der Form auskühlen lassen.
11) Servieren: Mit Staubzucker bestreut servieren. Mohngugelhupf hält sich im Kühlschrank einige Tage.
Wer auch immer diese Kuchen & Dessert Königin sein mag, mir sagt das nichts! Aber ich liebe Mohn & Guglhupf, daher werde ich diesen Gugl nachbacken.
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