In Österreich essen wir gerne warme Süßspeisen zum Mittagessen, wie zum Beispiel, Kaiserschmarren, Grießschmarren, Palatschinken, Topfenknödel, Marillenknödel, Zwetschgenknödel, um nur einige zu nennen. Gefolgt von, oder bevor, einer deftigen Suppe. In meiner Familie gibt es einige Naschkatzen und daher war das immer schone eine höchstbeliebte Kombination in meinem Elternhaus. Die Suppen können klare Rindsuppe, Hühnersuppe oder Gemüsebrühe sein, mit unzähligen Einlagen, wie zum Beispiel Leberknödel, Grießnockerl, Frittaten, Suppennudeln - oh die herzige Sternchensuppe, oder Buchstabensuppe, mit der wir so schön als Mädels am Tellerrand unsere Namen schreiben konnten - obwohl ich muss zugeben, ich kann mir das heute auch noch nicht verbeissen... :-). Oder die dickeren Suppen, wie Gulaschsuppe, Gemüsesuppe, die Liste ist lang, heiß und dampfend. Und natürlich, eine meiner Lieblingssuppen: die Bohnscharlsuppe.
'Bohnscharln' ist ein Österreichisches Wort (es wird vielleicht auch in Süddeutschland und Bayern verwendet) für grüne Bohnen. Es kommt vom Wort 'Bohnscheitel', oder 'Bohnschote', die sich wohl beide auf die Form der Bohne beziehen. Aber diese grünen Bohnen sind bei uns unter vielen anderen Namen bekannt. Man nennt sie zum Beispiel auch Fisolen, und unsere Kärntner Nachbarn haben sie so köstlich 'Strankalan' getauft.
Die Suppe wird original mit einer Einbrenn' gemacht, aber ich bevorzug' diese Version, bei der das Mehl mit dem Sauerrahm verrührt und dann am Ende der Suppe beigefügt wird um sie zu binden. Durch den Sauerrahm wird die Suppe so schön cremig und er verleiht ihr außerdem einen dezenten angenehm säuerlichen Geschmack. Mit reichlich Kümmel würzen, das macht die Suppe noch feiner! Heiß, wohlschmeckend und seelenwärmend, was kann man von einer Suppe mehr erwarten?
Rezeptquelle: von meiner Mutti (typisch Österreichische Suppe, Originalrezept unbekannt)
Macht ca. 6-8 Portionen
(Die Menge ist recht viel, aber die Suppe wird immer besser wenn sie ein wenig durchzieht, daher mach' ich einen großen Topf auch für den nächsten Tag.)
750g Bohnscharl (grüne Bohnen), putzen und in ca. 1cm große Stücke schneiden
500g festkochende Kartoffeln, schälen in ca. 1cm große Würfel schneiden
1 - 1½ TL Kümmel (Kreuzkümmel)
½ bis 1 großer EL Salz
½ TL Pfeffer
2l Wasser
5 große EL = 75ml Sauerrahm
4 große EL Mehl
1 Bund Petersilie, grob hacken
Die Bohnen waschen, die Enden auf beiden Seiten abschneiden. Man kann das schneller machen indem man ein Bündel Bohnen nimmt und sie im rechten Winkel gegen ein Messer schiebt, bis sie alle mit ihren Spitzen an der Messerkante ausgerichtet sind. Dann alle Spitzen gleichzeitig mit einem Schnitt abschneiden. Bohnen umdrehen, wieder gegen das Messer anrichten und die andere Seite abschneiden. Das geht schneller, und ist gut wenn man unter Zeitdruck steht, aber ich finde daß man dabei oft mehr als nötig abschneidet, da die Bohnenspitzen unterschiedlich lang sind. Ich putze meine lieber einzeln. Das hat auch dem Vorteil dass man den harten Faden der unter Umständen entlang der Bohne läuft gleichzeitig abziehen kann. Wenn man einmal einen Rhythmus gefunden hat geht das auch relativ schnell und es gibt viel weniger Abfall. Die geputzten Bohnen in ca. 1 cm große Stücke schneiden und in einen großen Kochtopf geben.
Die Kartoffeln schälen und sofort in kaltes Wasser legen admit sie sich nicht verfärben. Anschließend in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Zu den Bohnen in den Topf geben. Mit Kümmel, Salz und Pfeffer würzen, dann 2l kaltes Wasser hinzufügen. Das Gemüse muss gut bedeckt sein.
Kurz zum Kochen bringen, dabei den Schaum der an der Oberfläche entsteht, mit einem großen Löffel abschöpfen. Anschließend bei geringerer Hitze, ohne Deckel, köcheln lassen bis das Gemüse weich ist aber nicht zerfällt, ca. 10-15 Minuten. Gegen Ende der Kochzeit das Mehl in eine kleine Schüssel geben. Sauerrahm hinzufügen und sehr gut verquirlen. Es dürfen keine Mehlklumpen vorhanden sein. Am Ende den Brei mit wenig kaltem Wasser etwas dünnflüssiger machen, dabei wieder sehr gut verrühren. Wenn das Gemüse gar ist, die Sauerrahmmischung zur Suppe hinzufügen, und sehr schnell einrühren oder verquirlen, um Klumpen zu vermeiden. Die Suppe zum Kochen bringen und unter ständigem Rühren ein paar Minuten sachte köcheln bis sie eingedickt ist und der Mehlgeschmack ausgekocht ist.
Die Suppe eventuell mit etwas mehr Salz, Pfeffer oder Kümmel nachwürzen, dann die gehackte Petersilie hinzufügen. Heiß servieren. Für Überbleibsel, die Suppe zuerst rasch im kalten Wasser bad abkühlen: Spüle halb mit kaltem Wasser füllen (eventuell ein paar Eiswürfel dazu), Suppe im Topf in die Spüle stellen und, unter mehrmaligem Rühren, im kalten Wasser abkühlen lassen. Nach dem Auskühlen, gut zugedeckt im Kühlschrank aufbewahren. Die Suppe hält sich einige Tage.
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BOHNSCHARLSUPPE
Macht ca. 6-8 Portionen
(Die Menge ist recht viel, aber die Suppe wird immer besser wenn sie ein wenig durchzieht, daher mach' ich einen großen Topf auch für den nächsten Tag.)
750g Bohnscharl (grüne Bohnen), putzen und in ca. 1cm große Stücke schneiden
500g festkochende Kartoffeln, schälen in ca. 1cm große Würfel schneiden
1 - 1½ TL Kümmel (Kreuzkümmel)
½ bis 1 großer EL Salz
½ TL Pfeffer
2l Wasser
5 große EL = 75ml Sauerrahm
4 große EL Mehl
1 Bund Petersilie, grob hacken
1) Zutaten vorbereiten: Die Bohnen waschen, die Enden auf beiden Seiten abschneiden. In ca. 1 cm große Stücke schneiden und in einen großen Kochtopf geben. Die Kartoffeln schälen und sofort in kaltes Wasser legen admit sie sich nicht verfärben. Anschließend in ca. 1 cm große Würfel schneiden. Zu den Bohnen in den Topf geben.
2) Würzen und Wasser hinzufügen: Mit Kümmel, Salz und Pfeffer würzen, dann 2l kaltes Wasser hinzufügen. Das Gemüse muss gut bedeckt sein.
3) Köcheln lassen: Kurz zum Kochen bringen, dabei den Schaum der an der Oberfläche entsteht, mit einem großen Löffel abschöpfen. Anschließend bei geringerer Hitze, ohne Deckel, köcheln lassen bis das Gemüse weich ist aber nicht zerfällt, ca. 10-15 Minuten.
4) Sauce binden: Gegen Ende der Kochzeit das Mehl in eine kleine Schüssel geben. Sauerrahm hinzufügen und sehr gut verquirlen. Es dürfen keine Mehlklumpen vorhanden sein. Am Ende den Brei mit wenig kaltem Wasser etwas dünnflüssiger machen, dabei wieder sehr gut verrühren. Wenn das Gemüse gar ist, die Sauerrahm Mischung zur Suppe hinzufügen, und sehr schnell einrühren oder verquirlen, um Klumpen zu vermeiden. Die Suppe zum Kochen bringen und unter ständigem Rühren ein paar Minuten sachte köcheln bis sie eingedickt ist und der Mehlgeschmack ausgekocht ist.
5) Suppe abschmecken und Petersilie hinzufügen: Die Suppe eventuell mit etwas mehr Salz, Pfeffer oder Kümmel nachwürzen, dann die gehackte Petersilie hinzufügen.
6) Servieren: Suppe heiß in vorgewärmten Tellern servieren.
Aufbewahrung: Die Suppe zuerst rasch im kalten Wasser bad abkühlen: Spüle halb mit kaltem Wasser füllen (eventuell ein paar Eiswürfel dazu), Suppe im Topf in die Spüle stellen und, unter mehrmaligem Rühren, im kalten Wasser abkühlen lassen. Nach dem Auskühlen, gut zugedeckt im Kühlschrank aufbewahren. Die Suppe hält sich einige Tage.
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